Wenn Hans-Peter Sommer an die Braunbären-Aktion von Walbeck denkt, beschleichen den Landrat im Ruhestand gemischte Gefühle. Die Bärin und zwei Jungtiere waren Anfang der 1990er Jahre die Attraktion des kleinen Tierparks, der damals noch zur Abteilung Kultur des Landkreises Hettstedt gehörte. Nach der Kreisgebietsreform im Jahre 1994 bemängelten die übergeordneten Behörden die nicht artgerechte Haltung der Tiere. Das Veterinäramt hatte daraufhin nach einem Vor-Ort-Termin die unverzügliche Räumung der Bärenanlage verfügt. Von da an geriet Sommer in einen Strudel der Ereignisse, die ihn an den Rand seiner vor allem nervlichen Belastbarkeit brachten.
Landrat Sommer gerät wegen Bären-Aktion deutschlandweit in die Kritik
„Bei keinem anderem Thema meiner Amtszeit war ich emotional so aufgewühlt wie bei der Suche nach einer Lösung für diese Braunbären“, räumt Sommer, der sonst eher Ruhe ausstrahlt, ein. Er habe damals „ganze schlimme Post“ aus allen Teilen Deutschlands erhalten, was einem heutigen „Shitstorm“ in den sozialen Netzwerken gleichkam.
„Mir schlug eine Welle von Hass, Wut und Selbstherrlichkeit von Eiferern entgegen“, erinnert sich der 72-jährige Hettstedter auch nach dem zeitlichen Abstand von 20 Jahren „mit einem großen Unbehagen“ an diese Vorgänge.
Die Anfänge reichen ins Jahr 1972 zurück. Damals erhielt der Tierpark in Walbeck aus Gotha das Braunbären-Paar Bummi und Nina. Dafür wurde das Mausoleum der früheren Besitzer des Schlosses Walbeck am Nordgang des Parkes in ein Bärengehege umgestaltet. Vor allem an den Wochenenden pilgern die Besucher in Scharen dorthin, um die Bären zu bestaunen. Viele nutzen das Angebot zu einem Sonntagsausflug nach Walbeck. Sie wandern durch das Walzwerkhölzchen zum Ölgrundteich und weiter bis zum Tierpark.
„Auch wir sind als Familie immer gern in den Tierpark gegangen“, erzählt Sommer. Ihm waren wie vielen anderen Besuchern die Bären ans Herz gewachsen. Insofern sorgt die Nachricht, dass die Braunbären nicht mehr in dem angebauten,...Lesen Sie den ganzen Artikel bei mz-web
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