Die Unterwelt von Gerbstedt ist unberechenbar. Wer wüsste das nicht besser als Ulrich Elster. Er führt Besucher schon seit einigen Jahren durch die unterirdischen Gänge des früheren Klosters der Stadt. Und er hat mit eigenen Augen erlebt, wie sich im Jahre 1994 auf dem Platz vor dem Rathaus überraschend die Erde auftat. Damals war gerade ein Auto drüber gefahren, als es knackte, erinnert er sich noch genau an den Vorfall.
"Plötzlich rutschte alles zusammen"„Erst löste sich ein Stein, dann der nächste und plötzlich rutschte alles zusammen“, erzählt der heute 73-jährige Invalidenrentner. Eine Wasserleitung, die im Erdreich lag, zerbarst. Ein sieben Meter tiefer Krater war entstanden. Er reichte hinab bis in das Stollensystem, das sich an dieser Stelle unter dem Zentrum von Gerbstedt erstreckt.
Und von dem niemand weiß, wie weitverzweigt es ist. Angeblich soll ein Gang sogar bis ins 20 Kilometer weit entfernte Kloster Helfta bei Eisleben geführt haben, heißt es.
Der Erdrutsch ist längst behoben. Auch das Rathaus konnte gerettet werden. Ulrich Elster erzählt dies alles, während er in einem unterirdischen Raum steht und auf den Lichtschacht zeigt, der nach oben zu einem Kanaldeckel führt.
Die Abdeckung liegt mitten auf dem Parkplatz vor dem Rathaus der Stadt, die sich anschickt, die geheimnisvolle Hinterlassenschaft des früheren Nonnenklosters, das 1564 aufgegeben wurde, zu einer Touristenattraktion zu machen.
Viele Besucher interessieren sich für Gerbstedts Unterwelt
„Es kommen immer mehr Leute, die sich für unsere Unterwelt interessieren“, sagt Ulrich Elster. Oft sind es...Lesen Sie den ganzen Artikel bei mz-web
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