Siegmund S. kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Daran kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern“, sagt der 65-Jährige auf die Frage von Helmut Tormöhlen, Vorsitzender Richter der 2. Großen Wirtschaftskammer des Landgerichts Halle.
Die zielte darauf ab, ob S. im Rahmen der Küchensanierung in der Kreisverwaltung in Sangerhausen vor rund neun Jahren einen Auftrag ausgelöst und unterzeichnet hatte.
Zeuge mit schlechtem Erinnerungsvermögen
Was im Zuschauerraum mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen wird: Das Erinnerungsvermögen verlässt den ehemaligen Fachbereichsleiter Bau und Umwelt der Kreisverwaltung ein ums andere Mal, wenn es um die Vorgänge in der sogenannten Küchenaffäre um Ex-Landrat Dirk Schatz geht.
Dem ehemaligen Unionspolitiker, der von 2007 bis 2014 an der Spitze der Verwaltung stand, werden Bestechlichkeit und Untreue vorgeworfen. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
Dagegen war Siegmund S. vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Gegen ihn hatte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren im Zuge der Affäre gegen Zahlung eines Bußgeldes von 3.000 Euro eingestellt.
Aufträge gesplittet, um öffentliche Ausschreibung zu verhindern
Rund drei Stunden steht der einstige Fachbereichsleiter S. am Mittwoch im Zeugenstand im Saal 169 des Landgerichts Halle Rede und Antwort.
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